Venenerkrankungen sind ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, von dem Millionen von Menschen betroffen sind. Ob Krampfadern (Varizen), Thrombosen (Blutgerinnsel in den Venen) oder chronische Veneninsuffizienz - all diese Erkrankungen können die Lebensqualität und die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen. Venenspezialisten, auch Phlebologen genannt, sind Fachärztinnen und Fachärzte, die sich auf die Diagnose und Behandlung von Venenerkrankungen spezialisiert haben.
Phlebologen befassen sich mit der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Venenerkrankungen. Sie setzen moderne bildgebende Verfahren wie Doppler- und Duplexsonographie (Ultraschalltechniken zur Untersuchung des Blutflusses in den Venen) ein, um die Funktionsfähigkeit der Gefäße genau beurteilen zu können. In komplexeren Fällen kann auch eine Phlebographie (Röntgendarstellung der Venen mit Kontrastmittel) erforderlich sein.
Je nach Schweregrad der Venenerkrankung stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung. Kleinere Krampfadern können mit der Sklerotherapie (Verödungstherapie) behandelt werden, während bei fortgeschrittenen Fällen operative Eingriffe wie die endovenöse Lasertherapie (Behandlung der Vene mit Laserenergie) oder das Venenstripping (operative Entfernung erkrankter Venenabschnitte) erforderlich sein können.
Ein wichtiger Teil der Arbeit des Phlebologen ist auch die Vorbeugung und Nachsorge. Dazu gehören die Empfehlung von Kompressionsstrümpfen (speziell angefertigte Strümpfe zur Unterstützung des venösen Rückflusses), Bewegungstherapie und individuelle Beratung zur Förderung eines gesunden Blutkreislaufs. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz leisten Venenspezialisten einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung der Gefäße.
Eine der häufigsten Venenerkrankungen ist die Varikose, besser bekannt als Krampfadern. Dabei handelt es sich um erweiterte, geschlängelte Venen, die meist an den Beinen sichtbar sind. Betroffene klagen häufig über schwere Beine, Schwellungen und Schmerzen. Ein weiteres ernstzunehmendes Krankheitsbild ist die tiefe Venenthrombose (TVT), bei der sich ein Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen bildet. Dies kann starke Schwellungen, Rötungen und Druckschmerzen verursachen und im schlimmsten Fall zu einer Lungenembolie führen. Ebenfalls weit verbreitet ist die chronisch venöse Insuffizienz (CVI), eine fortschreitende Venenschwäche, die unbehandelt zu Hautveränderungen und offenen Wunden (Ulcus cruris) führen kann. All diese Erkrankungen erfordern eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung durch einen Venenspezialisten.
Ein frühzeitiger Besuch beim Phlebologen kann helfen, schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Wer anhaltende Schwellungen oder ein dauerhaftes Schweregefühl in den Beinen verspürt, sollte eine Untersuchung in Erwägung ziehen. Auch sichtbare Krampfadern können ein Hinweis auf eine Venenerkrankung sein, ebenso wie häufiges Kribbeln, Schmerzen oder Wadenkrämpfe. Vor allem Menschen mit einer familiären Veranlagung für Venenerkrankungen sollten auf mögliche Symptome achten. Auch wenn in der Vergangenheit bereits eine Thrombose oder Lungenembolie aufgetreten ist, empfiehlt sich ein Besuch beim Facharzt. Eine frühzeitige Diagnose und eine gezielte Behandlung können helfen, schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden.
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